PV Anlage Eigenverbrauch optimieren

Wer eine PV Anlage betreibt wird sich früher oder später die Frage stellen wie er seinen Eigenverbrauch optimieren kann. Neben dem Speichern von Solarstrom in einem Akku gibt es die Möglichkeit zusätzliche Stromverbraucher intelligent einzuschalten um den Eigenverbrauch zu optimieren. Wie geht’s?

PV Anlage Eigenverbrauch optimieren

Um den Eigenverbrauch an Solarstrom zu optimieren, mit anderen Worten die Eigenverbrauchsquote zu verbessern, müssen Sie technisch aufrüsten. Der erste Schritt ist die Investition in ein Smart Meter mit dem Sie messen wieviel überschüssige Energie denn überhaupt zur Verfügung steht. Dann benötigen Sie noch die Steuerung, die ausgehend von dem erfassten PV Überschuss, die Verbraucher ansteuert.

Beispiele für zusätzliche Verbraucher :

Energiesteuerung mit einer App auf dem Smartphone
Energiesteuerung mit einer App auf dem Smartphone (Symbolbild erstellt mit ChatGPT – DALL.E)
  • Elektrischer Handtuchtrockner im Badezimmer mit 400 Watt
  • Klassisch, der Heizstab im Pufferspeicher
  • Eine Heizpatrone im Heizkörper
  • Wärmepumpe
  • Klimaanlage
  • Beleuchtung
  • Hausbatterie
  • Infrarotheizung

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel über Stromsparen mit Solarenergie.

Was Sie in welchem Umfang mit PV Energie versorgen, hängt davon ab wieviel PV Leistung Ihnen zur Verfügung steht. In unserem speziellen Anwendungsfall mit Balkonkraftwerk und ein paar zusätzlichen Modulen ist die Lösung mit dem Pufferspeicher fast schon zu groß. Unser Haus hat einen Grundverbrauch von ca. 250 Watt, das Balkonkraftwerk liefert maximal 550 Watt. Daraus ergibt sich in Spitzenzeiten ein Überschuss von nur ca. 300 Watt. Ohne zusätzliche Module könnten wir den Strom getrost mit einem kleinen Handtuchtrockner im Badezimmer verheizen.

Smart Meter

Der Handtuchtrockner selbst kostet nur ca. 150 Euro aber wie steuere ich diesen an, so dass er nur überschüssigen PV Strom verbraucht und nicht teuren Netzstrom verbrennt?

Die einfachste Möglichkeit ist eine Master-Slave Steckdose wenn das Solarpanel nicht allzu weit entfernt ist.

Natürlich lässt sich mit den teuren Systemkomponenten von Solarwatt, Victron oder anderen namhaften Herstellern fast alles realisieren. Aber was macht der Bastler mit seinem Balkonkraftwerk und ein paar zusätzlichen Modulen?

Technische Alternative

Nach vielen Überlegungen und Recherchen bin ich bei Heizung24.de auf die Lösungen von Technische Alternative aus Österreich gestoßen:

Mit diesen beiden Produkten kann ich den produzierten Strom messen und bei Bedarf an den beiden 400 Watt Ausgängen die Last hochfahren. Voraussetzung ist, dass die angeschlossenen Verbraucher dimmbar sind.

Power to heat

Sofern ich meine Micro Wechselrichter alle an einem Strang zusammenführe, bevor ich die Verbindung zum Hausnetz herstelle, kann ich den Energiezähler genau an dieser Stelle einsetzen. Damit bleibt mir der Eingriff im großen Verteilerkasten der Hausinstallation erspart. Eine kleine Unterverteilung, die das Smart Meter und ein paar Sicherungen aufnimmt, reicht völlig aus.

Das Smart Meter von Technische Alternative lässt sich dann so programmieren, dass zum Beispiel ab 300 Watt Überschuss der Verbraucher in 1%-Schritten hochgefahren wird. Vom gleichen Hersteller gibt es auch 3kW Schalter mit denen größere Lasten geschaltet werden können.

Natürlich benötigen Sie für diese Lösungen einen Elektriker Ihres Vertrauens, der gewillt ist die notwendigen Installationen durchzuführen. Den zu finden ist kein leichtes Unterfangen wie ich am Beispiel unseres Verteilerkastens feststellen musste.

Smart Meter Programmierung

Achtung: Das Smart Meter CAN-EZ3 muss programmiert werden, damit es die gewünschten Funktionen erfüllt. Dazu am besten die Software TAPPS2 und den Simulator direkt beim Hersteller herunterladen:

Mit dem Simulator lässt sich die Programmierung, die auf der grafischen Oberfläche der Tapps2 Software erstellt wurde, perfekt testen / simulieren. Bei veränderter Eingangsleistung sehen Sie exakt was an jedem Pin des Systems für Werte anstehen. Die Programmierung wird dann per micro SD-Karte in das Smart Meter geladen.

Eine Ausnahme dazu stellt das ATON „Power to Heat Set“ da, die Verbindung zwischen dem Smart Meter CAN-EZ3A und der Heizpatrone ist hier bereits programmiert. Diese Set ist übrigens einer der von uns geplanten Schritte zur Hybridheizung.

PV Leistungsregelung
PV Leistungsregelung mit laufender Simulation

Die oben beschriebene Funktion habe ich bereits programmiert, so dass Sie die Datei hier herunterladen können. Es ist immer einfacher eine bestehende Anwendung zu verändern anstatt sie völlig neu zu erfinden. Auch beim Hersteller Technische Alternative finden Sie viele Anwendungsbeispiele für die Steuerung mit deren Produkten.

Die Produkte können entweder direkt beim Hersteller in Österreich  oder in Deutschland bei heizungsdiscount24.de bestellt werden.

Download ohne Gewähr, die Umsetzung ist nur entsprechend geschulten Elektroinstallateuren zu empfehlen:

Die Veröffentlichung der Bilder zu diesem Artikel erfolgt mit freundlicher Zustimmung des Herstellers:

Technische Alternative RT GmbH
Langestraße 124
A-3872 Amaliendorf

 

3 Kommentare

  1. Moin,
    sehr interessant, ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema.

    Habt ihr vor bzw. was meint ihr, ist es folgendes mit den beschriebenen technischen Teilen möglich?

    Einen normalen Batteriespeicher (Hochvolt) inkl. Wechselrichter und zusätlzlich den Heizstab (stufenlos) damit zu betreiben. So dass immer erst der Überschuss in den Batteriespeicher geht und im Anschluss der Überschuss in den Heizstab geht.
    Und bei Netzbezug der Wechselrichter/Batteriespeicher die gespeicherte Energie in denHausnetzstrom bedarfsgerecht einspeist.

    1. Hi Mark,
      ich denke das es mit den beschriebenen Teilen umsetzbar ist. Technisch ist das allerdings sehr anspruchsvoll und die Teile sind nicht gerade billig.
      Es gibt in diesem Bereich auch fertige Lösungen aus Österreich siehe MYPV AC ELWA 2.

    2. Hi Mark,
      ich denke das es mit den beschriebenen Teilen umsetzbar ist. Technisch ist das allerdings sehr anspruchsvoll und die Teile sind nicht gerade billig.
      Es gibt in diesem Bereich auch fertige Lösungen aus Österreich siehe MYPV AC ELWA 2.

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